Was ist Enterprise Job Scheduling?
Die Begriffe Enterprise Job Scheduling und Workload Automation werden oft synonym verwendet. Tatsächlich stellen die unterschiedlichen Bezeichnungen für diese Softwareklasse eine Entwicklung in der Digitalisierung dar, die wir hier näher erläutern möchten.
Enterprise Job Scheduling Systeme wurden in der Ära der monolithischen Großrechner entwickelt und arbeiteten (und arbeiten zum Teil auch heute noch) mit einem festen Zeitplan. Administratoren müssen sich also ein freies Zeitfenster verschaffen, wenn sie wiederkehrende IT- oder Geschäftsprozesse, wie z.B. Backup- oder Abrechnungsroutinen, automatisch und ohne aktives Zutun des Zentralrechners starten wollen.
Enterprise Job Scheduling im Wandel der Zeit
Da in diesem Szenario der Prozessablauf klar definiert ist und alle Prozesse innerhalb einer definierten Instanz ablaufen, besteht die größte Herausforderung bei dieser Art von Job- und Batch-Scheduling darin, den Zeitplan so effizient wie möglich zu gestalten, um das System optimal auszulasten. Diese Form des Job Scheduling hat jedoch deutliche Schwächen: Der Zeitplan muss nach jedem unvorhergesehenen Ereignis (Störung, Ausfallzeiten, Abrufaufträge usw.) überarbeitet oder neu berechnet werden.
In den 1990er Jahren stellten verteilte Rechnerplattformen immer höhere Anforderungen an Job-Scheduling-Systeme: Prozesse und Threads mussten nun über mehrere physische Maschinen hinweg koordiniert werden. Dies bedeutete, dass verschiedene Betriebssysteme zusammenarbeiten mussten, Abhängigkeiten entstanden, die berücksichtigt werden mussten, und die Lasten auf mehrere Server verteilt werden mussten. Und das alles sollte möglichst effizient und zeitnah erfolgen. Das US-Marktforschungsinstitut Gartner erklärt Job Scheduling Tools mit diesen Worten:
"Job scheduling tools supervise a logical process (several jobs or programs) as they execute in a mainframe or distributed environment, providing scheduling and dependency management of the process as it runs, mainly in sequence, across disparate systems, geographies and applications. The tools in this category are used for “batch integration” of heterogeneous applications and data stores."
"Job-Scheduling-Tools überwachen einen logischen Prozess (mehrere Jobs oder Programme), während sie in einer Mainframe- oder verteilten Umgebung ausgeführt werden, und sorgen für die Planung und das Abhängigkeitsmanagement des Prozesses, während er, hauptsächlich in der Reihenfolge, über verschiedene Systeme, Geografien und Anwendungen hinweg läuft. Die Werkzeuge dieser Kategorie werden für die "Batch-Integration" von heterogenen Anwendungen und Datenspeichern verwendet."
Enterprise Job Scheduling sollte mehr sein als ein Zeitsteuerungswerkzeug
Allerdings lag der Schwerpunkt immer noch auf der zeitbasierten Steuerung und weniger auf der dynamischen und ereignisbasierten Ausführung. Eine große Anzahl solcher Ereignisse ist jedoch typisch für komplexe und hochdynamische Systeme wie Data Warehouse- und Business Intelligence-Umgebungen. Herkömmliche Job Scheduling Systeme waren nicht in der Lage, die geforderten Ziele in einer solchen Umgebung optimal zu erreichen.
Um den komplexen Anforderungen großer Data-Warehouse-Systeme gerecht zu werden, und da eine zufriedenstellende Lösung auf dem Markt noch nicht verfügbar war, wurde BICsuite als Scheduling-Plattform im Jahr 2001 konzipiert und entwickelt. Bereits in der Konzeptionsphase zeigte sich, dass eine traditionelle Interpretation von Enterprise Job Scheduling den hohen Anforderungen des modernen IT-Betriebs nicht gerecht werden konnte.
So entstand ein System, das schon damals seiner Zeit weit voraus war. Vor Beginn der Entwicklungsarbeiten wurden viele verschiedene Problemszenarien aus der Praxis von Großprojekten analysiert und auf ihren konzeptionellen Kern heruntergebrochen. So entstand eine überschaubare Anzahl einfacher, leicht verständlicher Konzepte, mit denen alle funktionalen Anforderungen an die Automatisierung von IT-Prozessen innerhalb einer Plattform erfüllt werden können. Systeme mit diesen Eigenschaften werden heute auch als Workload Automation (WLA) bezeichnet.
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